Ausstellungen (Auswahl)
Arcoiris
"Arcoiris" ist ein spanisches Wort, das "Regenbogen" bedeutet, aber wörtlich übersetzt würde es eher heißen "den Bogen im Auge sehen". Es handelt sich um eine Installation von fast 600 mit Aquarellfarben bemalten Knochen. Ein Auszug aus Russanas Arbeitstagebuch gibt Aufschluss darüber, wie sie dazu kam, dieses Werk zu schaffen:
".... Ich ging in den Raum, in dem sich die geistige Welt und ich treffen. Nach der Zeit der dunklen Nächte, nachdem ich bereits mit der Arbeit an Bergamo begonnen hatte, wollte ich etwas Helles sehen, an etwas arbeiten, das keine Nacht enthält. Vielleicht um ein Gleichgewicht zu finden? Ich weiß es nicht mehr. Also sagte ich zu dem Raum: "Zeig mir etwas Weißes", und dann sah ich sie in der Ferne. Weiße Bögen mit bunten Ringen in leuchtenden Farben. Auf den ersten Blick sah es aus wie ein Regenbogen. Es gefiel mir sehr gut. Als ich näher kam, sah ich, dass die weißen Bögen aus Knochen bestanden. “
Informationen zur Ausstellung:
Aufgrund der Fragilität der Arbeiten können Sie die Ausstellung jederzeit nach Anmeldung unter amelierussana@gmail.com besuchen.
THE ARTIST NIGHTDREAM, was of soft Blackness
Ausschnitt THE ARTIST NIGHTDREAM, was of soft Blackness", Kohle und Pastell auf Papier, 3 m x 13 m, 2023
“Um zum Licht zu gelangen, musst du zuerst die Dunkelheit durchqueren. Jenseits ist ein Ort ständiger Wiedergeburt.
Wussten Sie, dass eine Sternschnuppe aus einem großen Stern und tausend kleineren besteht? Hat die Schöpferin dieses Universums die Sternschnuppe eingefangen oder wollte sie diese in die Dunkelheit werfen?
Sie brachte ein Kind zwischen ihren Beinen zur Welt. Das Neugeborene spielt mit dem Mond. In ihrer rechten Hand hält die Schöpferin einen Stab, der Wasser erschaffen kann.
Sie sitzt mitten im Dschungel, wo Pflanzen und Frauen leben. Sie, Frauen und Mädchen, tragen Masken und sind nackt. Einige Gesichter kann man erkennen.
Wie Pollen sprießen neue Sterne, Monde und Planeten aus den Blüten der Dschungelpflanzen.
Von oben stürzte ein Wasserfall herab. Eine Schlange folgt dem Strom.
Durch den Dschungel und über das Wasser tänzelt eine Schwangere. Sie trägt ein Kind in ihrem Bauch, das bald geboren wird. In ihrem Herzen liegen noch drei weitere Kinder. Sie wird sie später in ihrem Leben zur Welt bringen.
Glühwürmchen begleiten sie, während sie sich einer schwarzen Tür nähert. Wohin führt diese Tür?
Um die Tür wurde ein Wandfries angelegt. Dieses erzählt von den Mondphasen und der körperlichen Liebe der Frauen.
Erloschene Sterne liegen in Gläsern.
Die Schlange gleitet aus dem Bild.
Drei Galaxien tanzen ekstatisch. Ihre Körper werfen Schatten in die Dunkelheit. An einer der Tanzenden hängt, an Sternen aufgespannt, ein Skelett, das versucht, nach einem Stern zu greifen.
Ein Vorhang aus Knochen beginnt sich zu öffnen. Die Schlange schlängelt sich friedlich und lautlos zwischen ihm hindurch.
Blüten und Blätter wachsen zu einem Halbmond hinauf.
In dieser großen Welt aus Schwarz und Weiß sitzt eine Frau, die von allem träumt. Sie trägt eine Maske aus blauen Papierfedern und träumt diese Welt wieder, wieder und wieder. ” Amelie Russana
Maskenperformance
Selbstportrait als Medium der Kunst, Aquarell auf Papier, 120 x 90 cm, 2022
Bergamo -Die Malerei der Pandemie-
Zerstörte Menschenleben und Familien, nicht endend wollende Trauer und Einsamkeit. Niemand wird je die Konvois von Militärlastern vergessen, die die Toten aus der Stadt Bergamo brachten. Ein liebe- und würdevoller Abschied war in der Stunde des Todes nicht möglich. Bergamo wurde zum Sinnbild der Pandemie. Daher beschloss ich, so wie Picasso damals Guernica malte, eine Malerei zu schaffen, die sich Bergamo und damit der Pandemie annimmt.
Meine Arbeiten entstehen in Zusammenarbeit mit der geistigen Welt. Sie zeigten mir, was Bergamo bedeutete und ich malte es. Hier ein Auszug aus meinem Tagebuch aus 2020:
„Ich brachte mich in meinen Raum. Alles ist schwarz. Nur mich kann ich sehen. Kein oben, kein unten. Dann sagte ich: Zeig mir, was Bergamo bedeutet. Ein Dahlienfeld kam auf mich zu. Ein großes Feld. Auf den ersten Blick sieht es schön aus in der Nacht. Ein Zauber. Diese großen Blumen und die blaue Nacht. Dann erst merke ich, dass fast alles vertrocknet ist und die Blumen abgebrochen sind. Ein Feld zwischen Blühen und Tod. Dazwischen. Zwischen den Blumen flimmert etwas. Ich kann es nicht erkennen. Es blitzt heftig vor den Augen. Ich kann das nicht auflösen. Tagelang sehe ich dieses Blitzen zwischen den Blumen. Dann ziehe ich es auseinander und ein neues Bild zu Bergamo entsteht. Große und kleine, dicke und dünne voll blühende Dahlien schweben an mir vorbei. Ich muss an den Styx denken. Das sind die, die gegangen sind und das erste Bild des verdorrten Feldes ist das Hier und Jetzt. Die Arbeit kann beginnen."
Zur Zeit wird der zweite Malereizwilling, Bergamo 2, bis zum 11.09 gezeigt. Der erste Zwilling war vom 01.06 bis zum 23.07.2021 zu sehen.
Das Atelier ist vom 20.08. bis zum 04.09.2022 geschlossen.
"Bergamo", Heidelberg, Juni -September, 2022